RATATOUILLE - Räumliche Bedarfsanalyse der Kultur- und Kreativwirtschaft in Bremerhaven 2014

Die räumliche Bestandsanalyse der Kultur- und Kreativwirtschaft bewegt sich im Gesamtkontext der Seestadt Bremerhaven. Weiche Faktoren, wie das Angebot an attraktivem Wohnraum, kulturellen Einrichtungen, sozialen Netzwerken oder Freizeitmöglichkeiten, spielen gerade für die häufig sehr flexiblen Angehörigen der Kultur- und Kreativwirtschaft eine genauso große Rolle wie die harten Standortfaktoren. Für die Untersuchung ist es daher wichtig, diese Verbindung nicht aus den Augen zu verlieren. Zu Beginn dieser Untersuchung steht daher erst ein kurzer Überblick über die größeren Zusammenhänge der Stadt. In der Befragung der Akteure und ExpertInnen spielten dann Fragen nach dem Umfeld und nach der aktuellen Situation in Bremerhaven über das eigene (wirtschaftliche) Aktionsfeld hinaus eine wichtige Rolle.

Bevor im direkten Gespräch mit den Akteuren der konkrete Raumbedarf erfragt wurde, wurden mit ExpertInnen Gespräche geführt, um einen Überblick davon zu bekommen, wie sich die Kultur- und Kreativwirtschaft in Bremerhaven darstellt und welche Akteure sich in ihrem Umfeld bewegen. In einem Branchenbereich, der von außen definiert wurde, ist dies besonders wichtig, da es ein eher loses Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Akteuren gibt. Die ausgewählten Befragten decken ein breites Spektrum von etablierten UnternehmerInnen, Führungspersonen der Kulturwirtschaft und VertreterInnen der Soziokultur ab.

Mit dem Wissen und den Informationen aus den ExpertInneninterviews im Hinterkopf, wurden 20 Interviews mit Kreativen geführt. Hierbei handelte es sich nicht immer um Einzelpersonen, mehrfach wurden auch Interviews mit Bürogemeinschaften / Agenturen geführt. Die 20 Interviews stellen nach den gemachten Erfahrungen eine recht große Stichprobe aus den insgesamt im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft Arbeitenden dar. Bei der Auswahl der Befragten wurde großer Wert darauf gelegt, dass möglichst alle Sparten der Kultur- und Kreativwirtschaft und auch die verschiedenen Alters- und Professionalisierungsgrade abgefragt wurden.

Interviewpartner mit Raumbedarfen wurden bevorzugt. Die Auswertung der Interviews führte zur Bestimmung von Raumbedarfen und Raumwünschen. Diese teilten sich im wesentlichen nach dem Etablierungsgrad der InterviewpartnerInnen auf. Den ermittelten Raumwünschen wurden dann Beispiele gegenüber gestellt, die illustrieren, wie diese Wünsche an anderer Stelle umgesetzt werden. Wichtiges Kriterium für die Auswahl der Beispiele war dabei, dass sie sowohl r.umlich als auch in der Betreiber- und Finanzierungsstruktur auf Bremerhaven übertragbar sind.

Hierzu wurden auch Gespräche mit Akteuren auf dem Immobilienmarkt geführt und verschiedene Objekte in Augenschein genommen. Schlussendlich wurden aus den ermittelten Bedarfen und den untersuchten Beispielen Empfehlungen zur Umsetzung in Bremerhaven entwickelt. Hierbei wurde sehr gro.er Wert darauf gelegt, dass es sich um Vorschläge handelt, die aus der Szene heraus umgesetzt werden können und die auf einem Level stattfinden, das insbesondere Berufseinsteiger nicht abschreckt sondern zur Mitgestaltung motiviert. Bewusst wurden hier Vorschläge gemacht, die nicht auf spektakuläre Neubauten oder große Lösungen setzen, sondern die sich eher an kleinteiligen Bedarfen und Angeboten orientieren. (c) AAA, Bremen, 2014

RATATOUILLE - Räumliche Bedarfsanalyse der Kultur- und Kreativwirtschaft in Bremerhaven 2014
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