B.A.L.D. - Brache als lebendiges Dorf

Im größten Stadtentwicklungsprojekt Norddeutschlands, der Bremer Überseestadt, wurden in den letzten Jahren verschiedene Entwicklungskerne geschaffen. Zwischen diesen Orten, die urbanes Leben verheißen, liegen großfllächige Brachen, deren Charakter sich als eher rural erweist. Im Rahmen einer Öffnung und Belebung dieses erwartungsfrohen Noch-Nicht-Stadtteils, sollen diverse Bereiche temporär besiedelt werden. Die Interventionen bewegen sich zwischen sportlicher Betätigung (Moon-Car-Rennen, Frisbee, Minigolf), einem Kulturprogramm (Film, Theater, Musik) und einemZeltdorf (Grill, Camping).Die Aktionen sollen Bremer BürgerInnen ein niedrigschwelliges Angebot bieten, das ihnen den Zugang zum Stadtteil erleichtert und ihnen Momente des Verweilens bietet. Denn neben der verbliebenen Hafen- und Industriewirtschaft und den neuangesiedelten Unternehmen aus dem Kreativ- und Dienstleistungsbereich, ist die eine Sache die dem Stadtteil bisher völlig fehlt seine eigentlichen Bewohner. Tagsüber ist ...

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AAA im taz nord Interview vom 26.04.2008

"Bis jetzt ist das Beste der Aldi" Wenn abends die Loftbüros schließen, kehrt in der Überseestadt die große Ödnis ein. Leute, die aus dem Brachland im Bremer Westen einen richtigen Stadtteil machen, lassen sich nur mit einem locken: Raum für Experimente, sagt das "Autonome Architektur Atelier" Interview: Christian Jakob Ist bei der Entwicklung der Überseestadt viel zerstört worden? Am Anfang wollte man alles platt machen. Das Becken des Überseehafens wurde zugeschüttet. Ein Nebengebäude des Hafenhochhauses und Teile des Hafen- und des Zollamtes wurden abgerissen. Statt dessen kamen Loftbüros, jetzt vielleicht eine Marina - das zerstört den ursprünglichen maritimen Charakter. Die Nachfrage scheint den Immobiliengesellschaften Recht zu geben. Das stimmt, die Nachfrage ist riesig, alle Büros sind vermietet, sogar im neuen "Weser-Tower", obwohl der erst 2009 fertig sein wird. Trotzdem haben die drei Immobiliengesellschaften, die die Hafencity unter sich aufgeteilt haben, ein Proble...

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"Neues aus Übersee" Dokumentation und Resumeé vom 09.03.2008

Bleibt alles anders in der Überseestadt Zu unserem Urbanen Spaziergang namens "Neues aus Übersee" trafen wir uns am vergangenen Sonntag um 15Uhr an der Haltestelle der Straßenbahnlinie 3 an der Eduard-Schopf-Allee. Über 120 Menschen hatten sich eingefunden, um die Überseestadt aus der Perspektive eines Urbanen Spaziergangs kennenzulernen oder die Veränderungen in Augenschein zu nehmen, die sich hier binnen eines Jahres vollzogen haben. Diese Veränderungen visualisieren sich im Kaffeequartier auf großen Werbeschildern, die schon heute das Bild der Überseestadt von morgen anpreisen oder sie zeigen sich in ersten, frisch gepflanzten Bäumen des neuen Parks und dem Bauzaun um das Gelände des kommenden Wesertowers. Als ein Cluster innerhalb der Überseestadt entstehen hier moderne Büroräume, Anlegeplätze für Kreuzfahrtschiffe, Kultureinrichtungen und eine Verlängerung der Flaniermeile Schlachte. Den Weg aus diesem Cluster wies uns eine der neuen Planstraßen, die vom Kaffeequartier zum E...

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AAA in der Galerie der Gesichter der Stadt

Das AAA stattete Mike Weisser in seinem temporären Atelier im Ostertorsteinweg 100 im Februar 2007 einen Besuch ab. Äquivalent zum Themenfeld des AAA entstanden dort Aufnahmen zur Ausstellung Gesichter der Stadt, die mittlerweile in der StadtBibliothek zu betrachten ist. In einer Reihe mit 23 anderen Menschen hinterfragte das AAA die Intention und Arbeitsweise des Medienkünstlers.[link zum Interview]

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"Neues aus Übersee" am 09.03.2008 um 15.00Uhr

Neues aus ÜberseeNach Maßstäben der Stadtentwicklung ist die apostrophierte Überseestadt ein junger Stadtteil und der Wandel vom Hafenquartier zu einer modernen Waterfrontcity steckt noch in den Kinderschuhen. Die sichtbaren Veränderungen repräsentieren somit einen sehr kurzen und begrenzten Ausschnitt einer langfristigen Entwicklung. Dennoch lassen sich schon jetzt aus diesem sichtbaren Ausschnitt und seinem zugrundeliegenden Masterplan Folgerungen über die weitere Entwicklung des Quartiers ziehen.Inmitten von Brachflächen und leerstehenden Gebäuden wachsen immer neue, vorbildlich angelegte Straßenzüge und versorgen das gesamte Gebiet mit einer schachbrettartigen Verkehrsinfrastruktur. Um den Kopf des Europahafens drängeln sich die neuentstandenen Bürogebäude geradzu und wimmelt es von Fahrzeugen und Menschen. Zwischen dieser vitalen Umwidmung verblassen vergessene oder demonstrativ arrangierte Versatzstücke des einstigen maritimen Lebens. Die weite Welt ist hier, trotz der Anlage ein...

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WESER KURIER, 14.02.2008

Einst eine Zweckgeburt am anderen UferUrbaner Spaziergang durch die Neustadt NEUSTADT (XCK). Jede strahlende Innenstadt hat ihre Kehrseite. In Bremen wurde diese Rolle jahrhundertelang der alten Neustadt, die sich zwischen Hohentor und Buntentor erstreckt, zugeschoben. Zu einem "Urbanen Spaziergang" unter dem Titel "Kehrseite Neustadt - Zweckgeburt am anderen Ufer" lud vor kurzem das "Autonome Architektur Atelier" ein.Von der ehemaligen Güldenhausbrennerei aus ging es durch den Kern der Neustadt, die im 17. Jahrhundert im Zuge des Befestigungsbaus angelegt wurde. "Wirklich gewollt war die Neustadt nicht, aber die unruhigen Zeiten des 30-jährigen Krieges machten den Bau moderner Befestigungsanlagen notwendig. Sie integrierten auch das Neustadtufer, um den Beschuss der Altstadt über den Fluss zu verhindern", berichtete Oliver Hasemann vom "Autonomen Architektur-Atelier", als die Spaziergänger an den Grünanlagen am Hohentorsplatz angekommen waren.Dass trotzdem keine große Sympathie für ...

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"Kehrseite Neustadt" Dokumentation und Resumeé vom 27.01.2008

Resumeé Kehrseite Neustadt Kurzfristig hatten wir am Sonntag Mittag zu unserem Urbanen Spaziergang durch die Alte Neustadt eingeladen. Dennoch fanden sich neben uns und unserem besonderen Gast Eva, auf deren Initiative wir diesen Spaziergang organisiert hatten, über 40 Freunde, Bekannte und Interessierte ein, die mit uns die, vermeintlich, verschmähte Schwester der historischen Altstadt erkunden wollten. Zu einer Uhrzeit, zu der Zehntausende mit Bollerwagen die neue Autobahn in der Neustadt festivalisierten, betrachteten wir ihre eher ruhigen Ecken und ihre menschenleeren Plätze. Auch wenn die Neustadt über mehrere Jahrhunderte eher als notwendiges Übel behandelt und mit auf der anderen Seite unerwünschten Institutionen und Einrichtungen überzogen worden war, hat sich hier ein lebendiges Stadtquartier etabliert und von der Altstadt emanzipiert. Am augenscheinlichsten zeigte sich dies uns an den alternativen Wohnprojekten, die hier inmitten konventioneller Wohnbauten entstanden sin...

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"Kehrseite Neustadt" Zweckgeburt am anderen Ufer am 27.01.08 um 12.30Uhr

Kehrseite Neustadt Zweckgeburt am anderen Ufer In der Wahrnehmung Bremens stellt die alte Neustadt so etwas wie die kleine, hässliche Schwester der „richtigen“ Altstadt dar, die nur als Notwendigkeit des zeitgemäßen Festungsbau auf dem gegenseitigen Weserufer entstehen musste und dementsprechend behandelt wurde. Dies zeigt sich deutlich an der Qualität der Wallanlagen, setzt sich in den angesiedelten Institutionen und Industrien fort und äußert sich auch in den vorhandenen kulturellen Angeboten. Die Genußmittel verarbeitende Industrie prägt auch heute noch mit Brauereien, Schnapsbrennereien und Schokoladenfabriken nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern auch die olfaktorische Wahrnehmung der Neustadt. Auch die Wohnbebauung trug als einzige in Bremen schon fast Mietskasernenzüge. Zwischen der hohen, fast fünfgeschossigen Bebauung erstreckte sich das Gängeviertel, in dem die ärmsten Bremer wohnten, die unter härtesten Bedingungen in den Tabakfabriken arbeiteten. Von diesen...

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